Freude am Lernen
[ Blogbeitrag ]

Warum kann sich mein Kind nicht konzentrieren?

Für eine gute, dauerhafte Konzentration sind zwei Voraussetzungen notwendig:

  1. Interesse und Motivation
  2. Bündelung und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit

Interesse und Motivation

Am besten und dauerhaftesten ist die Konzentration immer dann, wenn mich etwas wirklich interessiert und ich mich mit der Sache beschäftigen will. Dann kommt die Motivation von innen. Dies ist die stärkste Form der Motivation und stellt auch den Idealfall dar.

Dann lernt Ihr Kind aus Interesse und nicht für die gute Note oder die in Aussicht gestellte Belohnung für die gute Note. Bitte denken Sie daran, dass Belohnungen die von innen kommende Motivation zerstört und deshalb, wenn überhaupt, nur als „Starthilfe“ eingesetzt werden soll, um die innere Motivation in Gang zu setzen (siehe auch „Motivation“).

Und, wenn sich mein Kind für ein Fach gar nicht interessiert? Dann ist der erste Schritt, Ursachenforschung zu betreiben. Dafür bietet sich wieder die Engpassanalyse* als bestes Hilfsmittel an: Was ist der Hauptgrund für das mangelhafte Interesse? Je nach Ergebnis können Sie dann die am besten geeignete Vorgangsweise wählen.

Mögliche Hauptgründe für mangelndes Interesse:

  • Probleme mit der Lehrkraft
  • uninteressante Darbietung des Lehrstoffes
  • einseitige Darbietung des Lehrstoffes
  • fehlende Erfolgserlebnisse
  • mangelnde Einsicht
  • mangelnde Begabung

Wie ist es bei Ihrem Kind? Welche Fächer mag es gerne und warum?

*) Engpassanalyse

Dieser Begriff kommt aus der "Engpasskonzentrierten Strategie (EKS)" nach Wolfgang Mewes, die vor allem in der Wirtschaft eingesetzt wird.
Ein einfaches Beispiel: Der Motor Ihres Pkws springt nicht an.
Das kann die unterschiedlichsten Ursachen haben z. B.

  • der Starter ist kaputt,
  • die Batterie "hat ihren Geist aufgegeben",
  • der Tank ist leer,

um einmal nur drei Möglichkeiten zu nennen.
Beim Auto ist es sofort klar, wenn die Batterie leer ist, wird das Befüllen des Tanks nicht wirklich helfen. Das heißt, in einem vernetzten System ist der wirkungsvollste Punkt für die Problemlösung immer der Engpass.

Diese Methode lässt sich aber sehr erfolgreich auch in anderen Bereichen anwenden. Wenn Ihr Kind zum Beispiel Schwierigkeiten mit den Divisionen hat, können Sie überlegen:

  • Versteht es den Rechenvorgang?
  • Kann es die Stellenanzahl bestimmen?
  • Kann es abschätzen, wie oft eine Zahl in einer anderen enthalten ist?
  • Kann es das Einmaleins?

Je nach Ergebnis können Sie dann durch gezieltes Üben den Engpass beseitigen, und so Ihr Kind zu einem raschen Erfolgserlebnis führen.


Lesen Sie weiter: Mama, der Lehrer mag mich nicht!


Nutzerkommentare:

Hallo,
meine Tochter ist sieben und hat sich in dem letzten halben Jahr in der Schule extrem verschlechtert... Sie kann sich ganz schlecht konzentrieren und lässt sich von alles sofort ablenken. Sie hat Schwierigkeiten in Mathe und auch teilweise in Deutsch. Sie versucht immer noch mit den Fingern zu rechnen und nicht im Kopf. Sie denkt beim Schreiben nicht an Groß- und Kleinschreibung... Wenn Sie sich meldet um was zu sagen in der Klasse vergisst Sie in der Zeit die Antwort...

ich weiß nicht wie ich Ihr helfen kann sich zu konzentrieren?

LG Fr. Schubert
Liebe Frau Schubert,
meiner Erfahrung nach liegt die Ursache für die von Ihnen beschriebenen Schwierigkeiten Ihrer Tochter in einer veränderten Wahrnehmung. Das heißt, die Reize die die Ohren und/oder Augen aufnehmen, werden im Gehirn anders verarbeitet. Dies kostet den Kindern viel mehr Energie und sie können sich deshalb nicht so gut und nicht so lange konzentrieren und sind auch beim Arbeitstempo meistens langsamer.

Die Menschen hinter diesem Projekt

  • Karl Beinstein, Legasthenie-Trainer
    Karl Beinstein
    Autor
    Dipl. Legasthenie-Trainer
    Sozialpädagoge
  • Margareta Beinstein, Pädagogin
    Margareta Beinstein
    Autorin
    Kindergartenpädagogin
    Hortpädagogin
  • Martin Falkner, Kundensupport
    Martin Falkner
    IT-Spezialist
    Marketing & Vertrieb
    Support

Karl Beinstein: "Wir haben dieses Training in unserem Institut für Legasthenie- & ADHS-Training entwickelt, in der persönlichen Betreuung erprobt und über viele Jahre erfolgreich eingesetzt und erweitert. Seit 2010 hilft es unzähligen Kindern und Jugendlichen auch als Heim-Training. Wenn Sie auf der Suche nach einem bewährten LRS-Training sind, dann sind Sie hier genau richtig."